Erinnerung ans Schicksal

Die Pianistin und Komponistin Maria Theresia Paradis lebte und wirkte im 18. Jahrhundert in Wien. Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart bewunderten sie. Trotz ihrer Erblindung in ihrer frühen Kindheit hatte sie eine bemerkenswerte Konzertkarriere und tourte als Pianistin mehrere Jahre lang mit großem Erfolg durch Europa. Nach ihrer Rückkehr nach Wien als 25jährige konzentrierte sie sich mehr und mehr auf das Komponieren, was sie mit einer speziellen Maschine tat, die ein Freund für sie entwickelt hatte und die ähnlich wie die heute noch gebräuchliche Braille-Schreibmaschine funktionierte. Einige Jahre später gründete sie ihre eigene Musikschule, in der sie junge Schüler:innen unterrichtete, wobei sie sich immer auch um die Ausbildung von Blinden kümmerte. Ihre beeindruckenden Leistungen als Pianistin und Komponistin und ihr Engagement für die musikalische Ausbildung von Jungen und Mädchen machen sie zu einer herausragenden Frau ihrer Zeit.

Der Text ihres berührenden Liedes „Erinnerung an´s Schicksal“ stammt von ihrer Freundin Sophie von La Roche, einer Schriftstellerin und Salonnière aus Kaufbeuren in Bayern. Sophie von La Roche gilt als die erste weibliche Schriftstellerin in Deutschland, die damit ihren Lebensunterhalt bestreiten konnte, und war außerdem die Herausgeberin und Autorin der ersten jemals existierenden Frauenzeitschrift in Deutschland!